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KANN ICH IN EINEM RAKOFEN EINEN SCHRÜHBRAND MACHEN
 

Der große Unterschied zwischen einem Rakuofen und einem elektrischen Ofen ist die Leistung. Der Rakubrand ist eine schnelle Brenntechnik, bei der der Rakuofen normalerweise in einer Stunde 1000°C erreicht.
In jenem Temperaturbereich, der bei einem temperaturgesteuerten Elektroofen so programmiert werden kann, dass in den ersten Stunden des Heizens ein gleichmäßiger Temperaturanstieg von 60 bis 100°C pro Stunde erfolgt, ist ein Rakuofen auch bei minimalem Gasdruck schnell über 200°C; eine Temperatur, die bereits gefährlich ist, wenn das Werkstück noch nicht vollständig trocken ist.

Um mit einem Rakuofen den Temperaturanstieg langsam verlaufen zu lassen, kann man den Deckel vom Ofen weggeben, oder nur teilweise auflegen, den Brenner abwechselnd an- und auszumachen, eben so lange, bis das Werkstück durch und durch trocken ist. Dabei ist man allerdings ziemlich beschäftigt, denn einen so gleichmäßigen Temperaturanstieg wie bei einem Elektroofen zu erreichen, ist nicht einfach. Um dies auszugleichen, kann es erforderlich sein, die Art des Tons daran anzupassen, das heißt, einen stabilen Ton zu verwenden, indem man Ton mit mehr und/oder gröberer Schamotte gebraucht, als man ihn für einen Brand in einem temperaturgeregelten Ofen verwendet.

Auch den Moment zu bestimmen, zu dem das Werkstück so ausreichend getrocknet ist, dass man die Temperatur erhöhen kann, erfordert einige Übung. Am besten macht man das, indem man ein Stück Glas oder Spiegel über die Auslassöffnung hält, um zu sehen, ob noch Wasserdampf aus dem Werkstück auf der Oberfläche des Glases kondensiert. Dies muss man allerdings bei ausgeschaltetem Brenner machen, da man infolge der Verbrennung des Propangases sonst immer einen Niederschlag feststellt. Daher schaltet man den Brenner ab, lässt den Ofen noch ein wenig "ausdampfen", um die Feuchtigkeit der Propangasverbrennung ausströmen zu lassen. Ist das Werkstück gut ausgetrocknet, wird man kurz nach dem Abschalten des Brenners keinen Feuchtigkeitsniederschlag feststellen können. Ist das Werkstück noch nicht gut getrocknet, dann wird die ausströmende Luft Feuchtigkeit enthalten, auch nach Abschalten des Brenners.

Schlussfolgerung:
Ein Schrühbrand mit einem Rakuofen ist zwar möglich aber:

dies kann Einschränkungen in der Wahl des Tones mit sich bringen, und
es erfordert Übung und das Sammeln von Erfahrung, die man auch dadurch bekommt, dass man eben einmal miterlebt hat, dass die Temperatur doch zu schnell angestiegen ist oder das Werkstück nicht trocken genug war. All dies ergibt meistens ein zerstörtes Werkstück.


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