Sie sind hier: Der Raku Brennvorgang F. Beladen des Ofens  
 DER RAKU BRENNVORGANG
A. Zu Beginn
B. Glasur
C. Aufstellen des Ofens
D. Bezuglich der Brenner
E. Ofenplatte und Stützen
F. Beladen des Ofens
G. Befeuern des Ofens
H. Entladen des Ofens
I. Temperaturschock
J. Reduktionsphase

BELADEN DES OFENS
 

Beim Beladen des Ofens muss man darauf achten, dass sowohl zwischen den Werkstücken, als auch zwischen diesen und der Isoliermatte ein ausreichender Abstand besteht. Bevor die Glasur schmilzt, gibt es bei manchen Glasuren einen Zeitraum, in dem sie anschwillt und sich verdickt. Es kann auch vorkommen, dass Gase freigesetzt werden, wodurch eine Art Schaumschicht entsteht.

Das Ausmaß, in den dies auftritt, ist im Wesentlichen von der Zusammensetzung der Glasur (Grundstoffe) abhängig, und kann daher von Glasur zu Glasur unterschiedlich sein. In jedem Fall muss man vermeiden, dass es in diesem Stadium zu einem Kontakt zwischen den Werkstücken oder mit der Isoliermatte kommt, da man diesen Fleck später am Werkstück sieht.
Behalten Sie auch stets im Hinterkopf, dass das Beladen des Ofens an sich recht einfach sein mag, weil alles noch kalt ist und man es mit bloßen Händen angreifen kann; dieselbe Beladung kann dann aber sehr hinderlich sein, wenn man den Ofen mit einer Zange bei einer Temperatur um die 1000°C entladen möchte. Es muss daher immer genügend Abstand vorhanden sein, um mit der Zange zu arbeiten und eine gute Stelle zu finden, an der man das Werkstück erfassen kann.

Die Unterseiten der Werkstücke müssen völlig frei von Glasur sein. Glasurtropfen auf der Ofenplatte sind meist gar nicht oder nur kaum zu entfernen

Wenn Sie ein Werkstück auf einen Dreifuß stellen, müssen Sie beim Erfassen des Werkstückes mit der Zange sehr treffsicher sein; wenn Sie nämlich nicht sicher sind, ob Sie das Werkstück auch richtig gut erfasst haben, ist ein Zurückstellen auf einen Dreifuß sehr schwierig. Es ist anzuraten, in einem solchen Fall, oder bei schwierigen oder schweren Werkstücken das Ausladen zu simulieren, bevor man den Ofen feuert.

Ein großes Werkstück wird im Ofen vorzugsweise an der Seite der Brennereinlassöffnung platziert. In diesem Bereich wird der Zug im Ofen am wenigsten beeinflusst.

Es gibt auch noch einen zweiten Grund, dies so zu machen.
Ein Raku-Ofen wird ja ausschließlich von unten durch die Propangasflamme erhitzt, im Gegensatz zu einem elektrisch beheizten Ofen, der über die gesamte Ofenhöhe Heizspiralen aufweist. Bei einem Raku-Ofen ergibt sich daher ein Temperaturunterschied, wobei die Temperatur im Oberteil des Ofens etwas niedriger ist, als unten in Nähe der Flamme. Das bedeutet auch, dass die Entscheidung, wann der Ofen bereit zum Entladen ist, abhängig vom höchsten Werkstück ist. Sobald dieses Werkstück bereit zur Entnahme ist, kann man – bei gleichem Glasurrezept – davon ausgehen, dass auch die niedrigeren Stücke fertig sind. Wenn man nun dieses höchste Werkstück an die Seite der Brennereinlassöffnung stellt, dann werden Sie sehen, dass Sie automatisch immer an der gegenüberliegenden Seite (=Sicherheit) stehen, um das Stück durch die Auslassöffnung beobachten zu können.


 
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