Sie sind hier: Der Raku Brennvorgang J. Reduktionsphase  
 DER RAKU BRENNVORGANG
A. Zu Beginn
B. Glasur
C. Aufstellen des Ofens
D. Bezuglich der Brenner
E. Ofenplatte und Stützen
F. Beladen des Ofens
G. Befeuern des Ofens
H. Entladen des Ofens
I. Temperaturschock
J. Reduktionsphase

REDUKTIONSPHASE
 

Für das Reduzieren bereiten wir eine Stelle vor, an der wir eine ungefähr 10 cm dicke Sandschicht aufstreuen. Auf den Sand kommt eine Lage Reduktionsmaterial. Dafür kann man Sägespäne nehmen, wie sie z.B. in Tierhandlungen verkauft werden, aber man kann natürlich mit allem möglichen experimentieren. Die Sägespäne, oder jegliches andere Reduktionsmaterial, muss in jedem Fall trocken sein, und frei von beispielsweise Leimresten oder irgendwelchen Verunreinigungen.
Sobald Sie der Meinung sind, dass der Temperaturschock ausreichend war, stellen Sie die Objekte auf das Reduktionsmaterial. Nun, auf der einen Seite muss das Werkstück lange genug aus dem Ofen sein, um ein Craquelé zu entwickeln, andererseits muss es noch heiß genug sein, um das Reduktionsmaterial zu entflammen.


 
 

Danach stülpen wir eine geeignete Dose oder eine halbe Tonne über die Objekte und drücken den Rand fest in den Sand. An der Außenkante drücken wir auch den Sand fest an, um den Rauch nicht in die Nachbarschaft entweichen zu lassen.
Die Aufgabe ist, das Werkstück einer möglichst großen Rauchintensität auszusetzen. Es ist sehr praktisch, wenn Sie verschiedenste Dosen und Deckelformen, angepasst an die Größe ihrer Objekte, zur Verfügung haben. Ein kleines Objekt unter einer großen Abdeckung gibt nicht die gewünschte Rauchintensität und nicht den gewünschten Reduktionseffekt.

Die Reduktionswirkung ist im Allgemeinen nach einigen Minuten abgeschlossen. Wenn man jetzt gleich die Abdeckung entfernt, dann ist die Temperatur noch hoch genug, um infolge des zuströmende Luftsauerstoffes das Reduktionsmaterial neu zu entflammen oder schwelen zu lassen. Sollte die Rauchbelästigung ein Problem sein, muss man einfach länger warten, bevor man die Abdeckung abnimmt. Sobald die Objekte ausreichend abgekühlt sind, kann man die Abdeckung ohne Rauchbelästigung abnehmen.


 
 

Ebenso wie bei der Arbeit am Ofen und beim Entladen ist es auch beim Reduzieren wichtig, eine Sicherheitsbrille zu tragen. Rauch und herumfliegende Asche irritieren die Augen. Sobald die Werkstücke auf das Reduktionsmaterial gesetzt werden, entstehen Flammen und Feuer. Tragen Sie daher eine geeignete Kleidung und Schuhwerk. Auch nach dem Reduzieren sind die Objekte noch viel zu heiß, um sie mit bloßen Händen anzugreifen. Verwenden Sie daher die Handschuhe und arbeiten Sie mit der Zange, bis Sie sicher sind, dass die Objekte weit genug abgekühlt sind. Manche Leute haben es sich zur Gewohnheit gemacht, die Werkstücke schnell abzukühlen, indem Sie sie in Wasser tauchen. Nun, auf das Endresultat hat das keinen Einfluss. Im Gegenteil, es kann sogar gefährlich sein, wenn das Objekt noch zu heiß ist. Das Werkstück kann zerspringen oder es steigt heißer Dampf auf, an dem man sich verbrennen kann. Wir empfehlen daher, dies nicht zu tun. Um es nochmals ganz deutlich zu sagen: das Craquelé in der Glasur entsteht durch den Temperaturschock nach der Entnahme aus dem Ofen und vor dem Reduzieren, und nicht, indem man ein Objekt in kaltem Wasser abschreckt. Sollte dadurch ein Craquelé entstehen, wird es aber nicht mehr eingeräuchert und akzentuiert.

Sollten Sie mit dem Reduktionseffekt nicht zufrieden sein, können Sie Ihr Werk wieder in den Ofen stellen. Wenn der Ofen eine Temperatur von 600 – 700°C hat, werden Sie sehen können, das die Räucherungswirkung bei dieser Temperatur vollständig verschwindet, und Sie können die Reduktion nun von Neuem machen. Bedenken Sie aber, dass bei oftmaliger Wiederholung das Objekt durch jeden Vorgang bruchempfindlicher wird.


 
 

Diese Beschreibung, die wir Ihnen hier geben, erklärt lediglich die Grundlagen des Raku-Prozesses. Es gibt noch eine Unmenge andere Techniken und Möglichkeiten, um mit einem Raku-Ofen etwas zu versuchen.

Abschließend wünschen wir Ihnen viel Vergnügen mit Raku und der Verwendung des Raku-Ofens von Het Kleihuis.


 
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